




Wenn man über Essen und Trinken in Argentinien spricht, ist eins klar: Am argentinischen Asado (Grillen) kommt man nicht vorbei. Die Argentinier sind bekanntlich weltweit Vorreiter für ihr Rindfleisch und ihre Grillkultur und demnach wird ein Asado wirklich überall zelebriert. Ob im klassischen Restaurant, auf der Straße, bei einem privaten Asado oder auf einer Estancia (Farm) – es wird einfach überall gegrillt – die Argentinier lieben es. Und wie ihr euch vorstellen könnt, schmeckt das Fleisch einfach immer köstlich – egal ob im gehobenen Restaurant oder bei einem kleinen Asado auf der Straße.
Da Conny und ich gerne Fleisch essen, haben wir uns in den ersten Wochen doch das ein und andere gegönnt – ein leicht erhöhter Fleischkonsum kann man sagen 😉 Aber was soll ich sagen, es ist einfach zu gut. Und wenn man dann ein zartes Stück Rindfleisch für umgerechnet 8-15 Euro bekommt, ist alles klar.
Mit den Begrifflichkeiten kenne ich mich tatsächlich noch nicht so gut aus, da fallen mir einige von euch ein, die hier ihre Freude hätten. Aber nach meinen bisherigen Erfahrungen kann ich diese definitiv empfehlen: Bife de Lomo, Bife de Chorizo, Ojo de Bife (allerdings gibt es bestimmt noch 50 weitere Sorten ;-)).


Aber natürlich gibt es in Argentinien nicht nur Fleisch, auch wenn es einen großen Anteil mit Sicherheit ausmacht. Da Argentinien ein Einwanderungsland ist, prägen die verschiedenen Einflüsse auch die Essenskultur.
So gibt es unter anderem sehr viel italienisches Essen, wie Pizza, Pasta sowie eine ausgeprägte Kaffeekultur. Zum anderen sind natürlich die spanischen Einflüsse spürbar – Tapas und Tortilla sowie Empanadas bekommt man an vielen Ecken.
Regional gibt es zudem Unterschiede:
Die indigenen Kulturen (vor allem im Nordwesten in der Region Salta) versuchen ihre traditionellen Gerichte zu erhalten – u.a. Humita und Tamale (in Maisblättern gekocht – Reis mit Gemüse und/oder Fleisch).
An der Küste oder in der Gegend von Seen gibt es viele verschiedene Fischgerichte – u.a. bei den Iguazú Wasserfällen oder in Ushuaia (die südlichste Stadt Argentiniens).
Und auch die deutsche Küche ist in einigen Gegenden aufzufinden – in der Region Misiónes (im Norden) oder Córdoba (zweitgrößte Stadt Argentiniens).





Ebenso gibt es einiges über die Trinkkultur der Argentinier zu berichten.
Das wohl bekannteste Heißgetränk ist der Mate Tee. Die Argentinier lieben es ihren Mate zu trinken. Es ist daher sehr gewöhnlich auch unterwegs Menschen mit ihren Thermoskannen und typischen Teebechern zu sehen. Die getrockneten Mateblätter können mehrfach aufgegossen werden und sind durch das enthaltene Koffein ein perfekter Kaffeeersatz. Und das wohl Wichtigste beim Mate Tee ist die Gesellschaft und das Teilen, ein nettes Pläuschchen und am besten ein schöner Ort, an dem man ihn genießt. Ich hatte das Glück den Argentinier Claudio bei einem Mate zu treffen und dabei diesen wunderschönen Ausblick zu genießen.
Aber ich als Kaffeeliebhaber komme hier definitiv nicht zu kurz. Ich muss sagen, dass ich in Argentinien mit den besten Kaffee überhaupt getrunken habe – nach Italien natürlich. Aber auch da merkt man wieder die italienischen Einflüsse. Für mich ist das hier also ein Traum an jeder Ecke (vor allem in den Städten wie Buenos Aires und Córdoba) in den schönen Cafés zu sitzen und dazu ein leckeres Stückchen zu genießen. Genau nach meinem Geschmack!

Ein weiteres Highlight ist natürlich der argentinische Wein, vor allem die weltbekannte rote Rebsorte Malbec. Über das größte Weinanbaugebiet in Argentinien – in der Region der Stadt Mendoza (am Fuße der Anden) – werde ich noch in einem anderen Beitrag berichten. Aber definitiv kann ich sagen, dass sich ein Ausflug zu einem Weingut mit einer Weinprobe lohnt 😉 Und was gibt es besseres zu einem feinen Stück Rindfleisch als einen leckeren Rotwein. Guten Wein gibt es in Argentinien demnach überall, wobei hauptsächlich der Rotwein angebaut und getrunken wird.
In der Region Cafayate (im Nordwesten) gibt es ein Anbaugebiet, das auch Weißwein herstellt, die bekannteste Rebsorte ist der Torrontés. Ein leckerer Wein, mir persönlich ist er allerdings etwas zu süß und vielleicht eher als Dessertwein zu genießen.
Zusammengefasst lässt sich jetzt schon sagen – Stand 03.12.2023, nach 2 Monaten – dass in Argentinien kulinarisch einiges geboten ist und Essensliebhaber (wie ich ;-)) definitiv auf ihre Kosten kommen. Vor allem die Vielseitigkeit gefällt mir sehr. Ich weiß, einige könnten sich wahrscheinlich nur vom Fleisch hier ernähren, aber für mich gibt es zu viele andere Köstlichkeiten, die nicht zu vernachlässigen sind.