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6. Mendoza – Weinbau im Hochgebirge funktioniert

Nach 2 Wochen voller Highlights steht bereits der letzte Aufenthalt mit Conny an – es geht nach Mendoza, die weltbekannte Weinregion Argentiniens. Wir sind erneut mit dem Nachtbus unterwegs, da die Entfernung recht kurz ist mit ca. 10 Stunden Fahrt.
Für die nächsten 4 Tage hatten wir uns ein Auto gemietet, da unsere Unterkunft außerhalb in den Bergen lag und wir etwas flexibel für eventuelle Ausflüge sein wollten. Die Fahrt von Mendoza nach Potrerillos zu unserer Unterkunft betrug ca. 1,5 Stunden, allerdings führte die Hälfte der Zeit eine nicht geteerte Straße durch die Wildnis in die Berge hinein – mit dem Mietwagen waren wir daher im Schneckentempo unterwegs 😉 Aber schon die Autofahrt brachte uns einen majestätischen Anblick auf die hochgelegenen noch beschneiten Anden, den wir die nächsten Tage nonstop genießen konnten. Allein für diesen Anblick hat sich die Fahrt schon gelohnt. Von unserer Unterkunft konnten wir uns dieser herrlichen Aussicht sogar von unserem Bett aus erfreuen. Wir waren beim Glamping angekommen.

In der Unterkunft fühlten wir uns sofort als Teil einer Familie. 4 Argentinier betreiben die Unterkunft und kümmern sich wirklich um alles, damit man einen besonderen Aufenthalt hat: Vom typischen Asado am offenen Grill bis zur Weinprobe auf einem tollen Weingut. Erstaunlich fanden wir auch, dass die 4 dort fast das ganze Jahr in einer WG wohnen und maximal 1mal im Jahr zu ihren Familien fahren – einfach zu weit weg und die Straße tatsächlich nichts für tägliche Autofahrten. Schaut euch die Unterkunft selbst hier an, wenn ihr Interesse habt: https://denmoza.com.ar/
Tatsächlich haben wir die meiste Zeit dort einfach die tolle Aussicht genossen und mal nicht so viel gemacht 😉 Das war der perfekte Ort dafür. Nur an den Temperaturunterschied mussten wir uns am Anfang gewöhnen, da aufgrund der Höhe und viel Wind immer Lagenlook angesagt war. Nachts kühlte es sogar noch bis auf 5 Grad ab. Generell muss man sagen, ist Argentinien ein Land, in dem man immer für alle Temperaturen gewappnet sein sollte, vor allem, wenn man sich in der Nähe der Anden befindet. Wir hatten in den ersten 3 Wochen schon alles zwischen 5 und 30 Grad, Trockenheit und feuchtes Klima, heftigen Wind und Regen und starke Sonne – und das, obwohl wir nur den Norden von Argentinien bereits hatten.

Eine Weinprobe ist in dieser Region ein absolutes Muss und Highlight zugleich. Mendoza ist das größte und bekannteste Weingebiet Argentiniens. Die rote Rebsorte Malbec gibt es weltweit zu kaufen. Wir verbrachten ein paar Stunden auf dem Weingut „Bodega Decero“, das wunderschön am Fuße der Anden liegt. Zu der Zeit waren wir die einzigen Gäste und bekamen so die wohl privateste Weinprobe überhaupt. Das Grundstück inkl. Land wurde ursprünglich von einem Schweizer gekauft, der sich in diese Gegend verliebt hatte und sein Hobby Weinbau dort verwirklicht hat. 97% des dort produzierten Weins, hauptsächlich 4 Rotweinsorten, werden exportiert – hier ist definitiv Geld vorhanden.
Wir genießen unsere Weinprobe – 2 Roséweine und 3 Rotweine – nachschenken können wir sooft wir wollen und uns total frei auf dem Gelände bewegen. Der Wein ist ausgezeichnet, also schaut mal nach Decero Weinen, vor allem auf schweizerischen Seiten wird dieser auch in Europa verkauft.

Mendoza als Stadt haben wir uns tatsächlich nicht angeschaut, da hauptsächlich die Gegend drum herum das Besondere ist und weniger die Stadt. Daher empfiehlt sich auch definitiv eine Unterkunft mehr in den Bergen zu nehmen, um die wunderschöne Gegend mit Andenblick genießen zu können. In der Nähe befindet sich übrigens auch der höchste Berg Südamerikas, der Aconcagua mit 6961m, den wir allerdings nicht besucht haben bzw. in der Nähe waren.

Wow, schon sind 2,5 Wochen vorbei mit meiner ersten Reisebegleiterin Conny. Es ist schwierig zu sagen, was uns am besten gefallen hat, die Eindrücke waren so unterschiedlich und faszinierend, dass man auf jeden Fall mehr sehen möchte von diesem wunderschönen Land. Und außer bei den Iguazú Wasserfällen und beim Tren a las Nubes, waren auch recht wenig Touristen unterwegs. Generell hat man nicht das Gefühl, dass Argentinien ein von Touristen überlaufenes Land ist, was natürlich zum Reisen perfekt ist. Aber mal sehen, ob sich mein Eindruck noch ändert.